Dienstag, 3. März 2015

Leopold Oskar Gregor

Am vergangenen Freitag auf dem Weg zum Kindergarten habe ich sie gespürt – die erste erwähnenswerte Wehe. Ich hatte zwar schon seit einer Woche jeden Tag mindestens einmal das Gefühl „OK, jetzt geht es los“ doch an diesem Morgen war es etwas anders.
Nachdem das Y-Chromosom und ich unseren Theo gut versorgt im Kindergarten wussten, haben wir beschlossen einen kleinen Spaziergang zu machen. Das Wetter war sehr einladend und so gönnten wir uns anschließend auch noch ein Frühstück im Cafe. Zuhause angekommen war die Stimmung etwas eigenartig, denn was macht man nun mit dem angefangenen Tag, wohlwissend dass dieser jederzeit mit einer Fahrt im Krankenhaus enden könnte.

Da ich keinesfalls unnötig früh ins Krankenhaus fahren wollte habe ich vorgeschlagen, dass wir einfach unseren Tagesplan fortsetzten und die Wehen einfach mal außer Acht lassen (an dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass ich bereits regelm. alle 6 Minuten Wehen hatte).

Bis zum Abend verkürzte sich der Abstand auf 3,5-4 Minuten und ich rief vorsorglich die Hebammenstation im Krankenhaus an. Die diensthabende Hebamme meinte ziemlich entspannt, dass ich sicherlich noch viel Zeit hätte aber wenn ich mir unsicher bin, kann ich gerne vorbei kommen. Viel Zeit? Wehen alle 3-4 Minuten als Zweitgebärende?! Ich war verwirrt und auch ein wenig frustriert. Wann sollten wir denn nun los fahren, denn schließlich musste ich ja auch noch meinen Vater anrufen, damit er zu uns kommt und auf Theo aufpasst. Ich lief also die halbe Nacht im Wohnzimmer auf und ab, während die Jungs schliefen, und versuchte die Wehen in Gang zu bringen. Nur nicht schlafen legen sagte ich mir, sonst flauen die Wehen ab.

Um 2 in der Nacht weckte ich mein Y-Chromosom, mein Vater kam vorbei und wir fuhren ins Krankenhaus. Die Wehen schmerzten nun schon ziemlich und ich musste einfach wissen, ob sich „da unten“ schon was getan hat.


Man beachte bitte meine Handtasche..als wäre ich auf dem Weg in die Oper!

Rein ins Auto – Wehen im sitzen veratmen – rote Ampeln – alles irgendwie ziemlich AUA! Resultat unseres Ausfluges à Muttermund erst 1 cm offen also ab nach Hause wieder.

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das quasi das Schlimmste für werdende Eltern ist, wenn man nochmals heimgeschickt wird, obwohl man eigentlich schon die Nase voll hat von den Wehen.
Ich habe also weiterhin die Nacht verbracht die Wehen zu überstehen (die immer stärker wurden) und um 8 in der Früh machten wir uns erneut auf den Weg. Ratet mal wie die Lage dann aussah? Genau...unverändert! So und ab dem Zeitpunkt war mir klar, wenn sie mich erneut heimschicken, bekomme ich dieses Baby zuhause im Wohnzimmer, denn ein drittes mal fahre ich sicherlich nicht unnötig ins Krankenhaus. Mir war zum Heulen zumute, denn schließlich machte sich nun auch Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar und ein Ende war aber noch lange Zeit nicht in Sicht.

Ich wurde glücklicherweise aufgenommen und bekam ein Zimmer.
An dieser Stelle fasse ich die Geschehnisse am Besten zusammen, sonst entsteht hier ja noch ein Roman ;)

- Da die Wehen nicht stark genug waren, habe ich um 12 Uhr zu Mittag einen Einlauf bekommen. „Diesen lassen sie nun so lange wie möglich drinnen“ meinte die Hebamme. Was heißt lang fragte ich mich. Nachdem sie meinte, zumindest zwei Minuten sollte ich ihn drinnen behalten, war der Kampfgeist in mir geweckt. Ganze 12 Minuten marschierte ich in meinem Zimmer auf und ab, die Pobacken hatte ich fest im Griff so als dürfte da unten nie wieder die Sonne reinstrahlen J  Versucht mal einen Einlauf inklusive Wehen elegant dort zu behalten wo er hin gehört...wahrlich eine Meisterleistung!

- Zwei Stunden nach dem Einlauf schleppte ich mich in den Kreissaal, denn ich war mit meinen Kräften nun wirklich am Ende angelangt und ich musste nun wissen, ob der Muttermund sich endlich weiter geöffnet hat. Das Y-Chromosom hatte in den letzten Stunden seine Meisterprüfung im „Rückenmassieren und gleichzeitig Zeit stoppen“ abgelegt und wir wollten beide nun wissen wie es weitergeht.

Nun gut, wir waren bei 3 cm angelangt...was quasi erneut ein Schlag in mein Gesicht war und das war der Zeitpunkt wo ich nach einer PDA verlangte. Die richtige Entscheidung wie sich rausstellen sollte, denn eine Stunde nachdem diese verabreicht wurde, war unser zweiter Sohnemann auch schon geboren.

Endlich konnte sich mein Körper entspannen und die Tore öffnen J

Nach wenigen Presswehen lag dann mein zweiter Schreihals auf meiner Brust und erneut durfte ich dieses Gefühl erleben. Vollkommene Perfektion, unendliche Liebe für Kind und Ehemann und ein verdammt stolzes Gefühl auf sich selbst.



4020 Gramm schwer und 51 cm groß


Nach paar wenigen Schrecksekunden, weil der Zwerg die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt hatte und sein ganzer Körper bereits blau war, konnten wir das pure Glück mit unserem LEOPOLD Oskar Gregor in vollen Zügen genießen. Getoppt wurde das Gefühl nur noch von der Tatsache, dass Leopold mit zwei gesunden Füßen auf die Welt gekommen ist :)










6 Kommentare:

  1. Willkommen in unserem Clan kleiner Leopold !
    Mimi loves you <3

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  2. Herzlichen Glückwunsch und Willkommen im Leben, little Leopold!

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  3. wunderbare Geschichte, wunderschöne Mama, wundervolles Baby!!!

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  4. Gratuliere ganz herzlich! Es wird also Zeit das Blog-Layout anzupassen :)

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  5. Ah, bei Geuburtsberichten muss ich immer wieder weinen. Obwohl unser Hase nun schon 4,5 Monate alt ist:-)
    Ich wünsche euch alles gute, genießt diese besondere Zeit.

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  6. Auch hier möchten wir euch vieren nochmal ganz herzlich gratulieren.
    Dickes Bussi

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