Samstag, 22. November 2014

Wichtige Regel

Schon von klein auf habe ich eine wichtige Regel von meiner Mutter gelernt: Wenn zuhause etwas gehörig schief geht, dann meistens zu einem Zeitpunkt, wenn der Mann nicht zuhause ist (also arbeiten, im Auslandseinsatz, Krankenhaus etc.). So mussten wir uns meist selbst um die Riesen Monsterspinnen kümmern oder den Finger meiner kleinen Schwester aus dem Türschloss befreien, den sie dort neugierig reingesteckt hat, sodass die Türe von der anderen Seite (wo wir uns alle befanden) nicht mehr zu öffnen war.

Und nun sind die letzten zwei Tage auch mir solch tolle Ereignisse passiert:

Vorletzten Abend saß ich erschöpft auf der Couch, nachdem ich Theo schlafen gelegt hatte, und war gerade dabei Walnüsse auf meinem Schoß zu knacken. Plötzlich sah ich einen schwarzen Schatten vom Fenster unter das Sofa huschen, was mir etwas eigenartig vorkam. Doch aufgrund meiner derzeitigen Müdigkeit habe ich es einfach auf die Seite geschoben. Doch als dann auch noch unverkennbar ein Knabbern und Rascheln dazu kam, war mir klar: wir haben eine Maus im Wohnzimmer. Es dauerte nicht lange und ich habe ihr stilles Örtchen und ihre Essstube entdeckt. Es verwundert mich ein wenig, dass sie für beides einen gemeinsamen Ort gewählt hat, schließlich haben wir ein sehr großes Wohnzimmer mit mehreren Gestaltungsmöglichkeiten. Nun gut, ich habe meinen Freundinnen und meiner Familie eine SMS geschickt, dass ich nun eine Maus im Wohnzimmer habe, sie nach dem Y-Chromosom benannt habe (wegen Einsamkeit und so) und sie ein Bleiberecht bis Ende dieser Woche hat.

Das Zusammenlaben erweist sich jedoch als nicht so harmonisch, denn sie öffnet Wohnzimmer Türen und löst mitten in der Nacht Alarmanlagen aus. So geschehen heute Nacht.

Der Sirenen Alarm riss mich aus dem Schlaf und ich stand im stockdunklen Haus und stolperte zur Alarmanlage, um diese zu deaktivieren. Wobei ich mich im selben Moment gefragt habe, ob das jetzt so klug ist, denn sollten die Nachbarn nicht ruhig mitbekommen, dass ich hier einen Einbrecher im Haus habe?! Ich überprüfte ob Theo noch schläft und das tat er auch, seelenruhig und schnarchend. Also weder auf meinen Sohnemann, noch auf meinen neuen Mitbewohner war Verlass - ich musste also selbst in Kampfstellung gehen.

Im Geiste ging ich alle meine Krav Maga (israelischer Kampfsport) Fähigkeiten durch - die sich jedoch lediglich auf Jessica Albas Instagram Trainingsfotos beschränken, auf denen ich ihr Trainingsoutfit bewundert habe während sie Krav Maga ausübt - und schleiche mich durchs Haus, um irgendetwas Auffälliges zu entdecken. Habe ich mich bewaffnet? Nein, natürlich nicht. Und das obwohl Baseballschläger, Schlagstock und Pfefferspray quasi in Reichweite in unserem Haus verteilt sind (unsere Art des Spielzeugs im Nachtkästchen). Ich dachte meine durchlöcherte Leggings, mein weniger figur-umschmeichelndes Pyjama Oberteil und meine fettigen Haaren seien Abschreckung genug. Lange Rede kurzer Sinn, ich habe nichts entdeckt und im Wohnzimmer die Y-Chromosom Maus herumhuschen gehört, sodass ich annehme, dass sie den Bewegungsmelder beim Vorhang irgendwie ausgelöst hat.

Wohl selbsterklärend, dass ich dann trotzdem nicht sehr gut weiter schlafen konnte: alleine, mit kleinem Kind und schwanger in einem großen alten Haus. Da kommt bei mir wenig Freude auf.

Aber, nun habe ich auch diese sehr aufregenden Punkte "erleben" dürfen und freue mich auf den zukünftigen Mehrwert, den diese Erfahrungen für mein späteres Leben haben werden: denn wie wir alle wissen, hat alles im Leben ja bekanntlich einen Sinn :)

Werde das Y-Chromosom fragen, ob wir uns für die nächsten Nächte sein King Size Krankenhaus
Bett vielleicht teilen dürfen. Sollte sich zu "4" schon irgendwie ausgehen :)

2 Kommentare:

  1. Selbst ist die Frau. .allerdings nächtlichen Alarmanlagenlärm, darauf kann Frau verzichten! !

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  2. Wenn bei mir plötzlich nachts die Alarmanlage losgehen würde, würde ich auf keinen Fall selbst nachsehen, was los ist. Ich bin einfach ein kleiner Angsthase und würde meinen Mann vorschicken :)

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