Vor wenigen Tagen habe ich beim Spazieren
gehen eine Spielplatz Mama getroffen. Jung, ebenfalls zweifach Mama, gut
aussehend und glücklich verheiratet. Alles perfekt sozusagen und doch musste
sie sich bei mir „auskotzen“. Die Natur hat es sehr klug geregelt, dass Mamas
stets nacheinander frustriert sind und sich somit immer eine Mama Schulter
findet, die gerade eine gute Nacht hinter sich hatte und zum Anlehnen perfekt
ist.
Und so haben wir uns den Spazierweg geteilt
und ich habe ihr zugehört. Oh wie kamen mir die Themen bekannt vor: der Mann
macht mehr Dreck als die Kinder, ich möchte doch einfach nur mal wieder 5
Minuten für mich haben, warum nimmt mein Kind die Flasche nicht und wie lang
verdammt soll ich denn noch stillen?
Wo sind sie also nun die Super Mamas, die in
ihrer Mama Rolle so aufgehen und nichts als die pure Erfüllung in ihrem Mama
Dasein verspüren. Ich denke es gibt sie irgendwo versteckt da draußen, aber
sicherlich machen sie nicht einmal einen Prozentsatz der Mama Bevölkerung aus. Und
nicht selten erlebe ich Frauen in ihren 40ern die mir erzählen, dass nun
endlich wieder IHRE Zeit kommt und sie sich jahrelang nur für die Kinder und
für die Familie aufgeopfert haben. Möchte ich in 15 Jahren auch so denken, wenn
ich auf die jetzige Zeit zurück blicke? Ich denke nicht.
Ich bin gerne Mama aber ich bin gerne auch
einfach nur ich. Wie so viele Frauen auch, habe ich mir vor der ersten
Schwangerschaft vorgestellt, was ich alles wohl aufgeben werde mit Kindern an
meiner Seite. Tolle Reisen ins Ausland, spontane Partys, ein sauberes Zuhause,
achja und meine Freundinnen werde ich auch weniger sehen. Ich war bereit das
aufzugeben. ABER was ich nicht wusste, es geht gar nicht um diese Dinge. Viel
gravierender ist der Verlust von ganz anderen Lebensbereichen:
- Wenn ich aufs Klo gehe, dann bleibt mir
sowohl für das kleine als auch für das große Geschäft wenn ich Glück habe eine
halbe Minute. Und selbst in dieser halben Minute muss ich die Klotüre offen
lassen und mir den Mund fusselig reden, damit meine Kinder ja nicht glauben,
Mama hat sie alleine gelassen. Wenn ich Glück habe stibitzt mir der Große
lediglich das Klopapier und spielt damit ganz tolle Spiele, die ich wohl nicht
verstehe.
- möchte ich mich für meinen Mann abends
schick machen wenn er von der Arbeit kommt, dann schaffe ich oftmals nur ein
Bein und eine Achselhöhle zu rasieren. Beziehungsweise gilt es vorab festzulegen,
welche Körperregion heute Vorrang hat. Aber das wohl Schlimmste daran ist, dass
die einseitige Rasur trotzdem gut bei meinem Y-Chromosom ankommt, denn was
anderes ist er ja schon gar nicht mehr gewohnt.
- Wenn meine Haare gut duften, liegt das
lediglich daran, dass mir meine Kinder keine Zeit gelassen haben, um die
Haarkur auszuwaschen.
- Wenn mich eine Kiga Mama in der Früh
anspricht, dass ich immer so topgeschminkt in der Früh aussehe, liegt es daran,
dass ich am Vorabend zu müde zum Abschminken war!
Was ich also sagen möchte mit diesem heutigen
Blogeintrag: Ja, Mama sein kann schön sein (auch wenn es mehr Arbeit als
Vergnügen ist) ABER ich möchte verdammt nochmal wieder Zeit für eine
GANZKÖRPERRASUR haben!
An dieser Stelle möchte ich ein ganz großes Dankeschön an meine Familie aussprechen, die mir stets helfend zur Seite steht und mir jede Menge abnimmt. Ohne euch, würden wohl oder übel beide Körperhälften ihr Maximum an Körperbehaarung erreichen!
<3 <3
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