Montag, 29. September 2014

Wiedermal nur so eine Phase


Heute war einer dieser Tage, den ich gerne ablegen würde unter der Ablage: beschissen – beschissener – am Beschissensten! Aber wie ich mir so gerne einrede und laut vorsage, wenn mich niemand dabei beobachtet: Morgen ist ein neuer Tag, um das Beste daraus zu machen.

Theo ist seit Kindergartenbeginn am Wochenende ständig krank. Ok, ich wusste bereits aus Erzählungen, dass mich dies erwarten wird. Aber wer hätte gedacht, dass Theo so eine furchtbare Mimose ist. Liegt diese Eigenschaft eigentlich auf dem Y-Chromosom drauf? Gibt es da so ein Mimosen Gen? Hilfe ich bin ein Mann und habe Schnupfen? Notschlachtung, an der nächsten gut besuchten Haltestelle aussetzen, Koffer packen und flüchten? Das Internet gibt dazu keine passende Antwort. Ich tappe weiterhin im Dunklen!

Nun ja, Theos Gesundheitszustand hat sich dann letzte Woche ziemlich verschlechtert (musste ihn sogar aus dem Kindergarten abholen) und er hat die letzten Tage wirklich schlimm gefiebert (bis über 41 Grad). Am Sonntag waren wir dann sogar noch im Krankenhaus und haben dort 4 Stunden Familien Quality Time verbracht, was sonst hätten wir bei diesem wundervollen sonnigen Herbstwetter draußen anstellen sollen, keine Frage. Ein überfülltes Krankenhaus klang nach jeder Menge Spaß.
Und als wäre das alles nicht schon ausreichend für meinen ohnehin schon leeren Energietank (wie lange kann man eigentlich auf Reserve laufen?) ist Theo mal wieder unausstehlich im Moment und übt sich gerade täglich darin, mich in den Wahnsinn zu treiben, nämlich mit hysterischen und ohrenbetäubenden Schreiattacken.

Diese treten oft auf, wenn er seinen Kopf nicht durchsetzen kann, ABER auch, wenn er es schafft seinen Kopf durchzusetzen. Also egal wie sehr ich mich auch anstrenge (oder eben auch nicht) es wird gebrüllt und wild mit den Händen gefuchtelt. Da Theo ein sehr strebsamer und fleißiger junger Mann ist, übt er auch Nachts an seinen theatralischen Auszuckern und beginnt seit neuestem auch seinen guten Morgen damit.

Ich flüchte mich in den Kreis der Lästerschwestern (es tut so verdammt gut Mütter als gute Freundinnen zu haben) und kotze mich über meinen Sohnemann aus.

Ich habe vor paar Monaten auf huffingtonpost.com einen Artikel einer Mutter gefunden (ich finde leider den Artikel online nicht mehr), die sich dagegen ausspricht, über das eigene Kind zu lästern. Wir als Mütter haben die Aufgabe, unserem Kind bereits im Kleinkindalter den Rücken zu stärken. Wer, wenn nicht wir? Ein netter Ansatz dachte ich mir anfangs, den ich dann nach gefühlten 10 Sekunden wieder verworfen habe.

Ich persönlich könnte diese Mutterrolle nicht überleben (abgesehen von versteckten Wodka Flaschen im Kleiderschrank und bunten „Glücklich-mach“ Pillen ), wenn ich nicht mehrmals die Woche die Möglichkeit hätte, mich im gemütlichen Kreise bei Kaffee und Kuchen über mein Kind auszukotzen. Es gibt doch nichts Schöneres, also zu wissen, dass es da draußen noch andere verzweifelte Jungmütter gibt, die auch ihre Furien Auszucker haben und täglich mit dem schlechten Gewissen kämpfen. So hole ich mir Tipps und Tricks wie ich mein Rumpelstilzchen besser in den Griff bekommen kann oder übe mich in Zurückhaltung, wenn ich höre, dass manche momentan noch ärmer dran sind. Obwohl den schwarzen Peter derzeit ich habe – behaupte ich einfach mal ganz frech ;)

Ich vertrete also folgenden Ansatz: Müttertreffs sollten so ablaufen, dass jede Mutter alles derzeit Schlechte aufzählt, sodass sich zumindest nur eine Mutter an diesem Tag mies fühlt und alle anderen aufgemuntert nach Hause gehen, mit dem Wissen: Es geht noch schlimmer! Das ganze rotiert natürlich, sodass jede Mutter einmal in der Woche die A**** Karte hat. Ziemlich faires System, wenn man mich fragt...mich, die derzeit verzweifelte Hausfrau, Ehefrau und Mutter (also einen sehr objektiven Standpunkt vertretend!) Der Beitritt in den Club der "Desperate Mamas" ist unentgeltlich, kostet lediglich Nerven!

Um diesen Blogeintrag bildlich zu untermauern: Hier ein Bild meines Sonnenscheins!


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