Sonntag, 8. Juni 2014

Ein Brief an das Y-Chromosom

Theo hat mir aufgetragen, hier ein paar Worte in seinem Namen an seinen Papa zu richten:

Lieber Papa,

heute ist Vatertag, meint zumindest die Mama - ich glaube es ihr einfach. Daher möchte ich dir einmal Danke sagen. Ich weiß noch ganz genau als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ok, zuallererst wollte ich nur an Mamas Brust. Schließlich habe ich ganze 9 Monate auf diesen einen Moment gewartet, endlich meine Backe an diese runden prallen Dinger zu pressen. Doch danach weiß ich noch ganz genau, als du mich das erste Mal gehalten hast. Ich war dick eingewickelt in unzählige Handtücher und du hast dich total lustig angestellt, so als wäre ich ein rohes Ei. Ganz fest hast du mich gehalten, nämlich so fest sogar, dass du dachtest, du hast mein Füßchen dabei verdreht. Keine Sorge Papa, das warst nicht du - ich glaube ich hatte einfach nur zu wenig Platz in Mamas Bauch.

Ganz schnell wurde mir klar, dass wir zwei eine ganz besondere Beziehung haben werden. Ich meine das lag auf der Hand, schließlich hast du genau die gleiche Nase wie ich (das ist mir als Erstes aufgefallen). Von dieser Sekunde an wusste ich, dass du der tollste Papa auf der ganzen weiten Welt sein wirst. Weißt du was ich ganz besonders mag? Wenn du mir in mein Ohr flüsterst, wie lieb du mich hast. Was mich manchmal nervt ist, wenn du mir zuflüsterst, dass ich lieb zur Mama sein soll. Ich dachte schließlich, sie ist der böse Cop oder etwa nicht?!

Was mir außerdem wichtig ist, ist dass du weißt, dass ich sehr wohl schon Papa sagen kann. Aber ich sag es absichtlich nur ganz selten. Ich finde es nämlich total lustig wenn ich 1000 mal am Tag Mama schreie und Mama dann immer antwortet:"Es gibt in diesem Haus auch einen Papa, sag doch endlich auch mal PAPA!". Mama schaut immer lustig aus wenn sie schreit. Aber pssst, sag nix der Mama. Das ist unser Bandengeheimnis.

Du schreist nie! Das mag ich so sehr an dir. Wenn es mir mal nicht gut geht, dann legst du dich immer zu mir ins Bett und schlüpfst unter meine Bettdecke. Also eigentlich hast du dann die Decke stets für dich allein und schläfst dann auch immer vor mir wieder ein. Mama hat immer ganz lange ihre Augen offen und wartet bis ich zuerst eingeschlafen bin, irgendwie uncool. Aber du mein lieber Papa bist schon jetzt mein Vorbild.

Obwohl du oft spät von der Arbeit nachhause kommst und ganz viele Überstunden machst, damit es Mama und mir gut geht, nimmst du dir immer Zeit, um mit mir zu spielen. Oft bist du müde, liegt aber vielleicht daran, dass du ständig meine und Mamas Wünsche von unseren Augen ablesen musst. Ich weiß gar nicht, wie du das immer anstellst.

Lieber Papa, du bist für mich mein Löwe, mein Schnuller, meine geliebte Milchflasche, meine Brust zum Anlehnen, mein großes Vorbild, mein Beschützer. Mama sagt mir immer, dass du unser größter Schatz bist! Da hat sie total recht! Auch wenn du dir manchmal unsicher bist, ob du deinen dir auferlegten Idealen gerecht wirst. Keine Sorge, du machst alles richtig. Denn du bist stets mit deinem Herzen bei der Sache und achtest darauf, dass wir eine glückliche Familie sind.

Also denk daran, wenn ich dich das nächste mal an deinen Füßen kitzle und dich morgens in deine Brustwarzen kneife, dass ich dich unendlich lieb habe.

Deine Zwetschke










4 Kommentare:

  1. ♥ wohl die schönste Liebeserklärung, die ein Papa bekommen kann♥. Theo hat aber auch wirklich den jackpot geknackt was die Wahl des Papas anbelangt!

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  2. oooh.. so wunderschön :) bin zu Tränen gerührt <3

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