Montag, 16. Dezember 2013

Gedankenspiel

Sehr oft höre ich folgende Sätze:

"Mein Kind schafft es sich über einen langen Zeitraum mit sich selbst zu beschäftigen."
*Mein Kind schläft ganz ohne Probleme durch."
"Mein Kind isst alles was ich ihm anbiete."
*Mein Kind.........und so weiter und so fort."

Im gleichen Atemzug sagt Mama oder Papa: "Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass unser Kleines/Kleiner das kann." Warum glauben Mamas und Papas immer, dass alles Positive der Kleinen nur funktioniert, weil sie sich darum "gekümmert" haben und sie genug engagiert waren? Gilt das gleiche dann auch für die negativen Seiten (ist nicht das richtige Wort - meine damit einfach weniger angenehme Seiten hehe)? Ich höre selten, dass Eltern sich dann selbst die Schuld in die Schuhe schieben, wenn die Kleinen schlecht schlafen zum Beispiel. Umgekehrt wird das Spiel bei sich selbst also nicht gespielt - wäre ja auch nicht so angenehm ;) Aber vielleicht bei anderen?

Beispiel: Ich habe Eltern erlebt deren Kinder sehr gut schlafen. Wenn ich dann von unseren Schlafproblemen berichte, wird mir oft unterschwellig das Gefühl vermittelt, als hätte ich mich nicht von Anfang an richtig darum gekümmert, dass sein Schlafen funktioniert. Ähhhhh Zonk! das ist nicht der Fall.

Worauf ich hinaus möchte ist, dass wir uns nicht immer mit den Talenten der Kleinen schmücken müssen. Mein Kleiner ist ein verdammt schlechter Schläfer und liebt es, wenn den ganzen lieben Tag die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt ist. Dafür ist er ein absolut freundliches und extravertiertes Kind, der alles und jeden schnell in sein Herz schließt. Seine Fremdelphase hat lediglich 3 Tage gedauert und er kann bereits jetzt schon sehr gut laufen (an meinen Händen natürlich). Aber das ist doch nicht mein Verdienst! Sondern liegt einzig und allein an Theos Persönlichkeit und jetzt wo Dinge einfach sichtbarer werden kann ich darauf reagieren und ihn hinsichtlich seiner Stärken weiter ermutigen und weiters ihn dabei unterstützen, seine Schwächen annehmbarer zu machen.

Lassen wir unsere Kinder doch einfach so unterschiedlich sein wie sie auch auf unterschiedlichste Weise das Licht der Welt erblickt haben. Sehr oft hört man, dass keine Geburt der anderen gleicht, somit auch nicht unsere Kinder.

Wenn ihr mir also vorschwärmt wie toll euer Zwerg mit dem Löffel umgehen kann, freue ich mich und denke mir: Hey kleiner Spatz du hast ja ne spitzen Fingerfertigkeit! Ich denke mir dann aber nicht: "Verdammt, ich muss mehr mit Theo üben, damit er das auch kann" oder "beachtliche Leistung der Eltern."

So, das wars auch schon von meiner "ich mache mir Gedanken um die Welt" Seite ;)

Kürzlich bei einem sonnigen Stadtspaziergang mit meiner Schwester A.






1 Kommentar:

  1. Das hast du sehr ehrlich, treffend und berührend geschrieben!
    Dicken knutscher

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